Jugendpolitik

Jugendpolitisches Engagement ist wichtig, um die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen einzubringen. Das Referat "Jugendpolitik" berät bei jugendpolitischen Maßnahmen von Gruppen und Gremien und vertritt die Evangelische Jugend in Bayern und das Amt für evang. Jugendarbeit in jugendpolitischen Kontexten nach außen. Zudem liegen die Geschäftsführung der Landesjugendkammer und die Vertretung der EJB in der Vollversammlung des Bayerischen Jugendrings bei diesem Referat.

Was ist aktuell?

Mit diesem Leitfaden setzt der Verbandspolitische Ausschuss (VPA) der Landesjugendkammer den Beschlusses des...

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Bald ist es wieder soweit, die Wahlen am 8. Oktober 2023 entscheiden darüber, welche Parteien in Bayern eine neue Regierung...

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Wahlrechtsinitiative „Vote 16“ – Ein Interview

Die Evangelische Jugend in Bayern ist der Wahlrechtsinitiative „Vote 16″...

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Berichte Bayerischer Jugendring

Antisemitismus ehrlich anschauen - Ein kleiner Leitfaden

Antisemitismus aktiv entgegentreten – aber wie?

Die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) tritt aktiv für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung ein und steht für Menschenfreundlichkeit, Vielfalt und Nächstenliebe. Ausgehend von den Werten der EJB stellen wir uns immer wieder die Frage, wie wir gegen rechtspopulistische, rechtsextreme und antisemitische Entwicklungen in der Gesellschaft vorgehen können. Wir sehen es als unsere Pflicht als junge Generation, Missstände zu benennen und uns gezielt für ein tolerantes und offenes Miteinander einzusetzen und dies zu fördern.

Die Erinnerungsarbeit – gemeinsam mit der internationalen Jugendarbeit – ist seit Ende des
2. Weltkriegs ein fester Schwerpunkt evangelischer Jugendarbeit und wird bis heute mit zum Beispiel den internationalen Gedenktagen anlässlich Bonhoeffers Todestag aktiv gestaltet. „Nie wieder ist jetzt“, diesem Motto schließen wir uns an. So hat die EJB mit der Übernahme eines Dutzend Patenschaften zur Gedenkaktion des Bayerischen Rundfunk „Die Rückkehr der Namen“ die Gesichter von deportierten und getöteten Jüdinnen und Juden ins Stadtbild von München zurückgebracht.

Um insbesondere gegen Antisemitismus in der Gesellschaft ein Zeichen zu setzen, haben wir im Folgenden einen kleinen Leitfaden zusammengestellt, der ein paar hilfreiche Informationen und Anregungen bietet:

Grundsätzliches
„Die Welt ist bunt – Gott sei Dank“, unter diesem Motto setzt evangelische Jugendarbeit seit Anfang der 2000er Jahre öffentlich und wahrnehmbar Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Dennoch merken wir, wie insbesondere antisemitische Haltungen in das Gesellschaftsbild zurückfinden. Wir wollen Mut machen, sich damit auseinanderzusetzen, sich selbst zu reflektieren und Begegnungsräume zu öffnen, in denen über das Thema gesprochen werden kann.

Was brauchen wir?
Letztlich können wir auch zum Thema Antisemitismus die bereits bekannten und eingeübten interkulturellen Methoden und Konzepte anwenden. Wir empfehlen, sich hier von „externen“ Fachpersonen Unterstützung zu holen und zum Beispiel interkulturelle Trainer:innen zu einem Workshop einzuladen.

Wie können wir Kontakt zu jüdischen jungen Menschen aufnehmen?
Hier ist es gut zu wissen, dass es keinen expliziten jüdischen Jugendverband in Bayern gibt, den man anfragen kann. Oft sind junge Jüdinnen und Juden ganz normal in ihrer jüdischen Gemeinde vor Ort integriert. Dort, wo bereits ein guter Kontakt zu einer jüdischen Gemeinde besteht, kann sicherlich auch zu jungen Menschen Kontakt aufgenommen werden. Bitte respektiert, wenn eine Kontaktaufnahme nicht beantwortet oder angenommen wird. Die Gründe dafür können vielfältig sein.

Antisemitismus ehrlich anschauen - Ein kleiner Leitfaden

Viele von euch wissen bereits, dass Verschwörungsmythen (fast) immer antisemitischen Ursprung haben. Vor allem im Zuge der Corona-Pandemie sind viele der Mythen wieder aufgetaucht. Es reicht aber nicht, immer nur mit dem Finger anklagend auf andere zu zeigen. Auch wir müssen unsere eigenen Sprachmuster und Haltungen stets kritisch überprüfen und reflektieren. Ein paar Tipps und Hinweise, die für Gespräche und in der Auseinandersetzung mit dem Thema helfen können:

Eigene Sprache überprüfen
Auch wir sind nicht frei davon, stets „korrekt“ zu sprechen. Sich selbst zu hinterfragen, gehört also genau so mit dazu, wie aufmerksam für die Sprache andere zu sein.

Antisemitische Aussagen und Chiffren sofort ansprechen und intervenieren
Offen antisemitische Aussagen müssen sofort angesprochen und interveniert werden. Eine Haltung „das war ja nicht so schlimm“ ist hier unangemessen. Dennoch raten wir dazu, dies in Ruhe und mit einer klaren Haltung zu machen. Geht ins Gespräch und versucht herauszufinden, was die Person zu dieser Aussage veranlasst hat. Wenn ihr nicht mehr weiterwisst, holt euch Hilfe von einer Fachstelle wie zum Beispiel RIAS, der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus.

Informationen einholen
Informiert euch! Nur wer gut informiert ist, kann gut argumentieren und aufklären. Es gibt viele tolle Infomaterialien, um sich (nicht nur) über Verschwörungserzählungen und sonstige Dinge zu informieren. Wir haben euch weiter unten viele hilfreiche Links zusammengestellt.

Sprachfähigkeit im eigenen Glauben
Insbesondere im Kontakt mit anderen Religionen, Kulturen und Traditionen ist es gut, auch über den eigenen Glauben sprechen zu können. Hierzu braucht es kein vertieft theologisches Fachwissen, wohl aber eine Haltung zur eigenen Glaubenspraxis. Trau dich, auch über deine Zweifel und Fragen zu sprechen und lass dein Gegenüber teilhaben an deinen Gedanken. Oft finden sich die Gemeinsamkeiten dort, wo man sie gar nicht vermutet.

Wo direkte Begegnung möglich ist: Vertrauen schaffen!
Junge Menschen sind in erster Linie junge Menschen mit ihren ganz eigenen Lebensplänen, Vorhaben und Träumen. Der Glaube und der kulturelle Hintergrund sind zwar wichtig, aber nicht entscheidend, um ins Gespräch zu kommen. Schafft neben einer vertrauensvollen Atmosphäre also auch einen Rahmen, in dem ihr über gemeinsame Themen ins Gespräch kommen könnt. Vertrauen muss sich erst entwickeln, Beziehungen erst langsam aufbauen.

Austauschgespräche gut vorbereiten
Egal mit wem und in welchem Rahmen, eine gute Vorbereitung ist wichtig! Vereinbart gemeinsame Gesprächsregeln und Ziele und überlegt miteinander, über was gesprochen werden soll/kann.

Sensibilität für Rituale und Gebräuche
Habt immer im Blick, was eure Gesprächspartner:innen brauchen, um sich wohl und willkommen zu fühlen. Das fängt bei der Terminplanung an und hört mit der Auswahl passender Speisen nicht auf. Eine Sensibilität für Rituale und Gebräuche ist entscheidend, um eine gute Begegnungsatmosphäre zu schaffen und den Raum für einen vertrauensvollen und wertschätzenden Dialog zu öffnen.

Was können wir konkret vor Ort tun?
Es gibt eine Menge Möglichkeiten, über das Thema Antisemitismus vor Ort ins Gespräch zu kommen. Ein paar Ideen zum Weiterdenken:

  • Das Thema bewusst in der Jugendgruppe oder Konfigruppe einbinden und methodisch aufbereiten.
  • Kontakt zu einer Gemeinde vor Ort herstellen und gezielt junge Menschen in den Blick nehmen. Und noch mal: Ablehnung ist kein Desinteresse, sondern hat ggf. andere Gründe.
  • Politisches Engagement verstärken, wenn das Thema im Sozialraum relevant ist, zum Beispiel mit einer Pressemitteilung oder einem Beschluss eurer Gremien.
  • KZ-Gedenkstätte inkl. Workshops zum Beispiel im Max-Mannheimer-Haus in Dachau buchen und ins Jahresprogramm einplanen.
  • Ein Besuch in der Gedenkstätte und dem Museum in Nürnberg
  • Ein Besuch in der Gedenkstätte inkl. Museum in Flossenbürg
  • Dort wo es sie gibt: Stolpersteine suchen und darüber ins Gespräch kommen. Hier auch unterschiedliche Meinungen innerhalb der jüdischen Gemeinden wahrnehmen und mit einbeziehen.
  • Rituale und Gebräuche im interreligiösen Vergleich als Thema setzen und bearbeiten
  • usw.

 

Links zu weiterem Infomaterial:

Startseite von RIAS, der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern: https://www.stmas.bayern.de/radikalisierungspraevention/antisemitismuspraevention.php

Broschüre „Wir stehen Alleine da“ von RIAS:
https://zwst-kompetenzzentrum.de/wp-content/uploads/2019/03/RIAS_Broschuere.pdf

„Antisemitismus? Gibt´s hier nicht. Oder etwa doch?“ – Unterrichtsmaterialien zum Umgang mit Antisemitismus: https://zwstkompetenzzentrum.de/wpcontent/uploads/2022/01/YV_ANTIS_DIG_HR_singlepages.pdf

UNSECO- Digitale Bibliothek: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000366593

YouthBridge – Integrationspreisträger 2021: https://www.youthbridge.eu/

Haus der Geschichte: „Jüdisches Leben in Bayern“: https://hdbg.eu/juedisches_leben/

Material für Jüngere: https://www.annefrank.de/bildungsarbeit/lernmaterialien/lernmaterialien-paedagogische-fachkraefte/umgang-mit-antisemitismus-in-der-grundschule

Mind Prevention: Ein Demokratieprogramm: https://www.mind-prevention.com/

Zitate zum Erkennen von Antisemitismus im Alltag: https://www.stopantisemitismus.de/

Unsere Podcast- Empfehlung 

Der RIAS Podcast auf Spotify

Unsere Doku- Empfehlung

KiKa – „Völlig meschugge“ eine 6- teilige Doku nicht nur für Kinder

Arte - Eine Reihe über die Geschichte des Antisemitismus

Der Leitfaden als pdf-Datei

Junge Geflüchtete und Kirchenasyl

Junge Geflüchtete in der Jugendverbandsarbeit -
Impulse aus der Praxis für die Praxis


Der Landesjugendring NRW hat aktuell eine Handreichung unter dem Titel "Junge Geflüchtete in der Jugendverbandsarbeit - Impulse aus der Praxis" herausgegeben. Informationen dazu erhalten Sie hier.
 

Hinweise für Kirchenasyl

Das Ökumenische Kirchenasylnetz Bayern hat einige wichtige Hinweise für Kirchenasyle zusammengestellt, die bei einer kirchengemeindlichen Entscheidung für oder gegen das Angebot eines Kirchenasyls unbedingt Beachtung finden müssen. Daher ist es gut, wenn diese Hinweise vor Ort in aller Breite zur Verfügung stehen, für den Fall, dass es zu einer konkreten Anfrage kommt.

Weil Geflüchtete immer häufiger in den dezentralen Unterkünften wohnen, kommen Gemeinden häufiger in direkten Kontakt mit den Asylbewerber_innen. Sie müssen sich auf die Geflüchteten vorbereiten und eine Willkommenskultur pflegen. Beratung und Entscheidungshilfen brauchen die Gemeinden auch beim Thema Kirchenasyl und dem Schutz von Geflüchteten, denen die Gefahr der Abschiebung droht.

Aber eines ist auch klar: Ein Kirchenasyl würde die Evang. Jugend ALLEINE vollkommen überfordern und kirchliche Räume können allenfalls Kirchen, Pfarr- oder Gemeindehäuser sein, aber keine "Jugendwerke" oder Tagungshäuser!

Download der Hinweise für Kirchenasyl

Landtagswahlen 2023 –Tipps für die Praxis

  • Grundsätzliche Tipps und HinweiseDownload
  • Hilfestellung im Umgang mit Politiker:innen und anderen wichtigen PersönlichkeitenDownload
  • Ideensammlung für geeignete GesprächsformateDownload
  • Kleiner GesprächsleitfadenDownload
  • Tipps und Tricks zum konkreten VorgehenDownload
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Kontakt

Ilona Schuhmacher
Referentin für Grundsatzfragen & Jugendpolitik
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Sabine McPheeters
Assistenz
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