Stimm für Kirche

Am 20. Oktober 2024 sind Kirchenvorstandswahlen. Alle Konfirmierten ab 14 Jahren sind wahlberechtigt und dürfen, können und sollen ihre Stimme abgeben. Für viele ist es die erste Wahl, an der sie beteiligt sind. Deshalb ist es für sie wichtig zu verstehen: Was wähle ich, warum und wozu. Ab 18 Jahren ist eine Kandidatur als Kirchenvorsteher/- in möglich.

Die Evang. Jugend in Bayern stellt die Arbeitshilfe „Stimm für Kirche“ zur Verfügung, die dabei unterstützen soll, mit Jugendlichen in Konfi-Arbeit und Jugendgruppen oder bei Jugendaktionen ins Gespräch zur KV-Wahl zu kommen und sie zum Wählen zu animieren. Außerdem finden sich darin zehn Argumente für junge Menschen im Kirchenvorstand sowie Impulse für Aktionen und Veranstaltungen. Die Arbeitshilfe soll dazu anregen, gemeinsam mit Jugendlichen eigene Planungen zu starten und Ideen zu spinnen.

Außerdem wurde schon für die Wahlen 2018 ein Video-Clip erstellt, der zeigt, wie wichtig es ist, sich an der Kirchenvorstandswahl zu beteiligen. Alle Infos zur KV-Wahl sind unter www.stimm-fuer-kirche.de zu finden.

KV-Wahlen mit Konfiarbeit und Jugendgruppen

Impulse für Aktionen und Veranstaltungen

Material

Jung im Kirchenvorstand - Aller Anfang ist schwer

Der Wunsch nach neuen und jüngeren Kandidierenden ist groß. Bei der letzten Wahl 2018 wurden junge Menschen erfolgreich zur Kandidatur motiviert und in den KV gewählt. Erstaunlich oder erschreckend viele dieser Neugewählten traten im laufe der sechs Jahre zurück oder fühlten sich mehr oder weniger auf verlorenem Posten in diesem Leitungsgremium. Was macht den Anfang so schwer? Sind die Erwartungen im Vorfeld nicht klar genug?

Was ist hilfreich für einen guten Start?


Sind Kirchenvorstandsstrukturen zu unflexibel? Wieviel Veränderung kann, darf und soll in diesem Leitungsgremium möglich sein? Sind junge Menschen nicht anpassungsfähig
genug? Oder bringen sie durch ihre Vorerfahrungen in der Evangelischen Jugend eine andere Vorstellung von Partizipation und Sitzungskultur mit? ,,Ehrenamt kontrovers" bot eine
Plattform, um diese Fragen zu diskutieren und Ideen für einen gelingenden Einstieg zu sammeln. Die Erfahrungen junger Menschen, die 2018 in einen Kirchenvorstand gewählt wurden, zeigten wichtige Anknüpfungspunkte auf:

  • Neue wollen nicht von vorneherein auf bestimmte Themen, Aufgaben oder Zielgruppen festgelegt werden. Handeln Sie zusammen neu aus, wer welche Interessen und Begabungen in die KV-Arbeit mitbringt und wie daran ausgerichtet Zuständigkeiten vereinbart werden.
     
  • Durch gute Einarbeitung und umfassende Informationsweitergabe können sich neue KV-Mitglieder einarbeiten und möglichst schnell die Chance bekommen, aus einer beobachtenden in eine aktive Rolle kommen. Neuen kann es helfen, nach ihrer Meinung gefragt zu werden auch, wenn sie nicht die ganze Geschichte eines Themas kennen.
     
  • Es lohnt sich, Zeit in das Kennenlernen und in das Teambuilding zu investieren und damit für eine tragfähige Basis zu sorgen, auf der die Leitungsverantwortung in einer und für eine Kirchengemeinde gemeinsam wahrgenommen werden kann.
     
  • Über die Kultur und die Arbeitsweise eines Kirchenvorstands beraten die Mitglieder in der Startphase des Gremiums möglichst offen: Wie arbeiten wir zusammen? Wann und wie oft treffen wir uns? Wie teilen wir uns die Aufgaben? Was wollen wir unbedingt im Kirchenvorstand verhandeln und was kann in. Ausschüssen oder Thementeams beraten werden? Diese Fragen sollten neu verhandelt werden.
     
  • Damit neue Kirchenvorstandsmitglieder sich nicht „lost im KV" fühlen kann es sinnvoll sein, sich mit anderen Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern zu vernetzen. Vielleicht lässt es sich dekanatsweit organisieren, sich regelmäßig (online) zu treffen, Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu bestärken.
     
  • Materialien für einen guten Einstieg gibt es unter www.kirchenvorstand-bayern.de

Ideen für einen gelingenden Einstieg

Um Frust bei neuen (jungen) KV-Mitgliedern zu vermeiden ist es unerlässlich, dass sie als die Menschen angesehen und ernst genommen werden, die sie heute sind und nicht als die, die sie einmal waren. Ihre Rolle hat sich seit dem Besuch des Kindergartens, des Kindergottesdienstes oder der Konfi-Gruppe grundlegend verändert!
Axel Pfeiffer

Für einen guten Start braucht es gute Absprachen darüber, wie das neue KV-Team zusammenarbeiten will, mit dem Blick auf Erwartungen, Erfahrungen, Fragen und Aufgaben. Hilfreich ist eine ausführliche Übergabe von einem KV zum nächsten.
Sabine Otterstätter-Schmidt

Damit neue und erfahrene Kirchenvorstandsmitglieder gemeinsam Gemeindeleitung übernehmen können, ist gegenseitiges Zutrauen und Vertrauen eine wesentliche Voraussetzung. Beides kann wachsen, wenn es Zeit fürs Kennenlernen und echtes Interesse aneinander gibt. Alle können einen passenden Platz und geeignete Aufgaben im Kirchenvorstand finden, wenn es die Bereitschaft gibt, sich mit den jeweiligen Anliegen und Begabungen zu sehen.
Barbara Gruß

Argumente für aktive Jugendbeteiligung im KV

Zehn Argumente für aktive Jugendbeteiligung im Kirchenvorstand:

1. Jugendliche sind Teil der Gemeinde und müssen daher vertreten sein. Junge Menschen
sind nicht Kirche von morgen, sondern schon heute voll dabei.

2. Junge Menschen bringen oft bereits Erfahrung im Bereich Gremienenarbeit mit und
können die Sitzungskultur damit bereichern.

3. Gremienarbeit lebt von verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven. Junge Menschen
können hier einen wertvollen Beitrag leisten. Neue Menschen stellen neue Fragen.

4. Die heute getroffenen Entscheidungen müssen von „der Jugend“ später umgesetzt und
vertreten werden. Deshalb sollte sie heute schon die Zukunft mitgestalten.

5. Junge Menschen im KV erleben christliche Werte und Traditionen und können diese in
ihre Lebenswirklichkeit weitertragen.

6. Junge Menschen ermutigen durch ihre Unbeschwertheit, neue Inhalte und Methoden in
den Blick zu nehmen und neue Wege zu denken/zu gehen/auszuprobieren.

7. Die Unplanbarkeit von Lebensbiografien auf 6 Jahre ist keine jugendspezifische Frage,
sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.

8. Positive Erfahrungen der Mitgestaltung binden für später. Auch wenn sich die Lebenswirklichkeit
ändert, bringen sich Menschen, die Beteiligung erfahren haben, in der Gesellschaft
ein. Wer als Jugendlicher gute Erfahrungen gemacht hat, kommt wieder.

9. Junge Menschen können Brücken bauen zwischen Tradition und neuen gesellschaftlichen
Herausforderungen.

10. Die Beteiligung „der Jugend“ im Kirchenvorstand ist Teil von Gemeindeaufbau und Nachwuchsförderung.

Material

Kontakt

Ilona Schuhmacher
Referentin für Grundsatzfragen & Jugendpolitik
0911 4304-268
0172 7670647
schuhmacher[at]ejb.de

Axel Pfeiffer
Referent für Praxisentwicklung
0911 4304-253
0172 7668361
pfeiffer[at]ejb.de

Termine